Insulinresistenz und Gewichtszunahme:

Wie Abnehmen gelingen kann

Übergewicht ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome und vermutlich auch jenes, unter denen Betroffene am meisten leiden. Auch ich war davon betroffen und es schien unmöglich, das Übergewicht abzubauen. Ich konnte regelrecht zusehen, wie mein Körper schwerer und unförmiger wurde.

Deshalb meldete ich mich im Fitnessstudio an und besorgte mir Literatur über Ernährung, wenn man abnehmen möchte. Das Ergebnis: Ich nahm in Windeseile zu. Mein Gewicht kletterte auf eine bis dahin für mich neue Größe 50 an. Mein Körper bildete Fettpolster an Stellen, die ich bis dahin völlig ignoriert hatte (Lebt wohl, Knöchel – Hallo, Cankles!). Es schien keinen Ausweg für mich zu geben. Wie ich später lernte, lag ich mit dieser Annahme voll daneben.

Denn der Grund war nicht, dass ich mich zu wenig bewegte – sondern meine bis dahin nicht diagnostizierte Insulinresistenz. Als ich begann, die richtigen Maßnahmen anzuwenden, ging mein Gewicht stetig zurück.

Die meisten Patienten bekommen von ihrem Arzt vielleicht noch ein “Essen Sie weniger und bewegen Sie sich mehr“ zu hören, aber wirklich gute, nachhaltige Ratschläge sind eine Seltenheit.

Dabei ist das Gewicht einer der größten Hebel bei Insulinresistenz – häufig verschwindet sie, sobald du ein gesundes Körpergewicht erlangt hast. 

Deshalb erkläre ich dir in diesem Artikel, was dein Körpergewicht mit deiner Insulinresistenz zu tun hat und gebe dir Lösungen und Tipps an die Hand, wie du es ganz leicht verbessern kannst.

Was ist Insulinresistenz?

Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung, die unbehandelt zu schweren chronischen Erkrankungen führen kann.

Insulinresistenz erzeugt einen höheren Insulinspiegel im Blut als bei einem stoffwechselgesunden Menschen, was man Hyperinsulinämie nennt.

Dieses „Zuviel an Insulin im Blut” entsteht, weil deine Zellen aus ganz verschiedenen Gründen insulinresistent geworden sind.

Dein Blutzucker kann, muss aber nicht davon betroffen sein. Auch wenn Insulin eins der Homogen ist, die deinen Blutzucker steuern, haben viele Frauen mit Insulinresistenz ganz normale Blutzuckerwerte. Wird nur der Blutzucker, aber nicht der Insulinspiegel gemessen, dann kann sie auch nicht korrekt diagnostiziert werden.

Willst du dich testen lassen? In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst.

Ursachen und Risikofaktoren für Insulinresistenz

Ursachen für Insulinresistenz gibt es unzählige – Experten gehen davon aus, dass 30-50 Prozent der Bevölkerung insulinresistent ist. Die meisten gehen jahrelang mit uneindeutigen Symptomen durchs Leben oder werden (wie ich) falsch diagnostiziert. 

Deshalb ist es unerlässlich, dass du Expertin in eigener Sache wirst und deine individuellen Trigger findest. Nur dann kannst du deine Insulinresistenz langfristig umkehren und Risiken für Diabetes, Herzerkrankungen und weitere Erkrankungen minimieren.

Typische Risikofaktoren für Insulinresistenz sind:

  • Ernährungsstresse
  • Falsches Essverhalten
  • Chronischer Stress
  • Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion
  • Schlafmangel
  • Wechseljahre
  • u.v.m.

Mach doch meinen Selbsttest und finde heraus, welche Faktoren bei dir den größten Einfluss haben – damit du sie gleich ausschalten kannst.

Warum Insulinresistenz dick macht

Wenn du insulinresistenz bist, dann ist dein Insulinspiegel zu hoch (Hyperinsulinämie). Ein hoher Insulinspiegel sollte eigentlich nur vorkommen, wenn du gerade gegessen hast und dein Körper damit beschäftigt ist, das gerade Aufgenommene und Aufgeschlossene in die Zellen zu bringen. 

Bei einem gesunden Menschen würde ca. 4 Stunden nach einer Mahlzeit der Insulinspiegel wieder im niedrigen Normalbereich angekommen sein. Würde nun keine weitere Nahrungsaufnahme folgen, sondern eine Fastenzeit, würde der gesunde Körper zuerst auf gespeicherte Kohlenhydrate und dann auf Fettreserven zugreifen. 

Da diese Kommunikation mit den Zellen aber bei Insulinresistenz gestört ist, signalisiert der hohe Insulinspiegel den Fettzellen, dass diese verschlossen bleiben sollen. Denn sonst hätten wir katastrophale Zustände: hohe Insulinspiegel, womöglich noch hohe oder instabile Blutdruckwerte und hohe Blutfettwerte – ein denkbar ungünstiges Stoffwechselmilieu.

Die Fettzellen fungieren hier also nicht mehr als Back-up für schnell verbrauchte Kohlenhydratspeicher, sondern als Einbahnstrasse: Es geht immer Fett rein, aber du kannst nicht mehr darauf zugreifen. Bis du deinen Insulinspiegel senkst. Dann kannst auch du Körperfett verbrennen und dein Gewicht reduzieren.

Oder mit anderen Worten: Bei Insulinresistenz bist du chronisch anabol. Du kannst aufbauen, aber eben nicht mehr abbauen, wie es natürlich wäre. Bis du dieses natürliche Gleichgewicht deines Hormons wieder herstellst. Denn Insulinresistenz ist umkehrbar, viele werden sogar vollständig symptomfrei.

Ist dein Kohlenhydratstoffwechsel derart aus dem Gleichgewicht geraten, dann kann das allerhand gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. Neben Übergewicht und Adipositas bilden viele Frauen ein PCO-Sydnrom aus, aber auch unsere mentale Gesundheit leidet bei Insulinresistenz und das Risiko für Depressionen kann um das Dreifache steigen. 

Frauen, die bereits in den Wechseljahren sind, müssen sich häufig auf stärkere Symptome einstellen. Welche Symptome außerdem “typisch weiblich” sind bei Insulinresistenz, kannst du hier nachlesen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Bei mir war die Insulinresistenz Auslöser für Übergewicht – und nicht umgekehrt. Deshalb finde ich es wenig zielführend, das Übergewicht abbauen zu wollen, ohne zuvor den Insulinspiegel gesenkt zu haben.

Das Kalorien-Paradox: Im Defizit und kein Gewichtsverlust

Wenn du mit Insulinresistenz bereits versucht hast abzunehmen und dabei den konventionellen Ansatz von “weniger essen, mehr bewegen” angewandt hast, wirst du vielleicht auch festgestellt haben, dass du schnell an deine Grenzen stößt: Dein Gewicht stagniert, du bekommst Heißhunger und wirst schnell rückfällig. Dabei hast du doch eigentlich alles richtig gemacht…

Keine Sorge, du bist nicht zu dumm, um Kalorien zu zählen!

Konventionelle Methoden funktionieren aber bei Insulinresistenz einfach nicht. Deshalb kannst du in einem Kaloriendefizit essen und der Zeiger auf der Waage bewegt sich kein Stück. Wahnsinnig frustrierend, nicht wahr? Damit bist du nicht allein.

Die Frauen, die in meinen In:Balance-Kurs kommen, haben häufig eine lange Historie mit Diäten hinter sich. Aber keine brachte das gewünschte Ergebnis. Denn auch wenn es paradox klingt: Du kannst ein Kaloriendefizit erzeugen und immer noch einen zu hohen Insulinspiegel haben.

Dein Insulinspiegel hängt in erster Linie mit der Qualität und Zusammensetzung deiner Ernährung zusammen. Aber noch weitere Faktoren, auch solche, die nichts mit Essen zu tun haben, entscheiden darüber, ob es mit dem Abnehmen bei Insulinresistenz klappt oder nicht.

Warum du deinen Insulinspiegel vor dem Abnehmen absenken solltest

Die meisten empfehlen abzunehmen, um die Isnulinresistnet umzukehren. Ich empfehle das Gegenteil: Die Ursache für das Übergewicht zu behandeln, nämlich die Insulinresistenz. Hier sind drei Gründe dafür:

#1 Ursache vor Symptom

Die meisten sehen Übergewicht als die Ursache von Insulinresistenz, aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich anders verhält. Isnulinresistenz verursacht Übergewicht. Deshalb schauen wir bei der Inbalance auf deine individuellen Ursachen und nicht auf die Symptome.

#2 Es wird ungemein leichter

Hast du deine persönlichen Trigger erstmal erkannt, dann weißt du, welche Maßnahmen du ergreifen darfst, um wieder ins Gleichgewicht zu finden.

#3 Insulinresistenz erzeugt Entzündungen, die ein normales Essverhalten unmöglich machen

Ist der Insulinspiegel chronisch zu hoch (Insulinresistenz), dann wird es auch schwierig mit Sättigungsignalen und Impulskontrolle.

Dein Körper spricht zu Dir: Warum Gewichtszunahme bei Insulinresistenz nicht ignoriert werden darf

Bleibt deine Insulinresistenz unbehandelt oder wendest du unpassende Methoden an, kann sich daraus eine oder mehrere Erkrankungen entwickeln.

Typische Beispiele für Krankheiten, die mit Insulinresistenz in Verbindungen stehen, sind:

  • Typ-2-Diabetes,
  • Herz-Gefäßerkrankungen,
  • Adipositas,
  • Alzheimer-Demenz,
  • Metabolisches Syndrom,
  • Fettleber,
  • Tinnitus,

um nur einige zu nennen.

Aber manche Krebsarten reagieren auf Insulin, was du in diesem kostenlosen Blog-Artikel nachlesen kannst.

Wenn du also deine Diagnose hast und weißt, dass du insulinresistent bist, solltest du also schnell aktiv werden und dir professionelle Hilfe suchen.

Es gibt keine Erkrankung, die besser wird, wenn wir eine Insulinresistenz hinzufügen.

– Carla, Gründerin von LifeSugar und In:Balance-Kurs

Die gute Nachricht: Insulinresistenz ist umkehrbar. Und wenn du sie umkehrst, kannst du auch abnehmen.

Abnehmen bei Insulinresistenz ohne Metformin

Viele Ärzte bieten ihren Patienten Medikamente an, um die Insulinresistenz schneller in den Griff zu bekommen. Das bekannteste ist Metformin. 

Metformin ist ein Anti-Diabetikum und wird verschrieben, wenn nicht nur eine Insulinresistenz vorliegt, sondern auch noch die Glukosetoleranz gestört ist (erhöhter Blutzuckerwert). 

Denn Metformin kann die Glukoseproduktion in der Leber herunterregeln, sodass sich die Blutzuckerwerte verbessern und damit die Insulinresistenz ein Stück weit abklingen kann.

Liegt bei dir keine gestörte Gluskeotoleranz vor, wird dein Arzt vermutlich auch kein Metformin verschreiben. Denn wie jedes Medikament, hat auch Metformin Nebenwirkungen. Wenn du also “nur” insulinresistent bist und kein Rezept für Metformin hast, dann kannst du ohne Metformin dein Stoffwechselproblem lösen. 

Selbst habe ich Metformin nie genommen und mein Gewicht auf natürlichem Weg reduziert. Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise, Fokus auf meine Stoffwechselgesundheit und Absenken des Insulinspiegels war es mir möglich, mein Problem innerhalb von 14 Monaten zu lösen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, was alles möglich ist, wenn wir uns nur den Ursachen zuwenden und unser Problem ganzheitlich angehen.

Fazit Insulinresistenz und Gewichtszunahme

  1. Übergewicht ist bei Insulinresistenz ein häufiges Symptom und wirkt gleichzeitig wie ein Verstärker.
  2. Um abzunehmen, muss der Insulinspiegel gesenkt werden, um Körperfettreserven nutzen zu können.
  3. Herkömmliche Methoden bewirken oft Heißhunger und begünstigen Rückfälle.
  4. Ganzheitliche Ansätze sind das bevorzugte Mittel der Wahl, um langfristig Übergewicht und Insulinresistenz zurückzubilden.

Hast du auch Probleme damit, dein Gewicht zu regulieren? Keine Sorge! Ich hatte genau dasselbe Problem. Nun bin ich von einer Kleidergröße 50 wieder bei meiner gewohnten 42. Ohne Jojo-Effekt, ohne Rückfälle seit 2019.

Wie ich das geschafft habe? Mit meiner zyklusfreundlichen Abnehmstrategie. Diese zeige ich Dir im Detail im In:Balance-Kurs. dort lernst du auch, wie ich mich auf das Abnehmen vorbereitet habe, damit der Hormonhaushalt gestärkt wird und die Ergebnisse auch dauerhaft sind. 

Weitere Symptome bei Insulinresistenz, die typisch für Frauen sind, findest du in diesem kostenlosen Beitrag.

Hey, ich bin Carla

Als ehemalige Führungskraft helfe ich Frauen, die aufgrund ihrer Insulinresistenz unter Übergewicht, Unfruchtbarkeit, Wechseljahresprobleme, Heißhunger und Blutzuckerschwankungen leiden, ihre Stoffwechselgesundheit in die Hand zu nehmen und sich endlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.

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Alle Rechte vorbehalten. Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen stellen keine medizinische Anwendung dar. Sie dürfen auch nicht als solche verstanden werden. Bei jeglichen Änderungswünschen bezüglich einer ärztlich vorgeschrieben Behandlung (bspw. Absetzen von Insulinsensitizern), muss der behandelnde Arzt konsultiert werden. In den hier veröffentlichten Beiträgen veröffentlicht Carla Langner ihre persönliche Meinung und eigene Erfahrung mit Insulinresistenz. Dies dient der Wissensvermittlung und ersetzt keinen Arztbesuch. Langfristig kann eine Gewicht nur durch eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung reduziert werden.

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