Werte bei Insulinresistenz leicht erklärt

Zur Diagnose von Insulinresistenz sind folgende Blutwerte entscheidend: Proinsulin, HOMA-IR-Index, Nüchterninsulinwert, Nüchternblutzucker, Langzeitzucker (HbA1c), postprandialer Blutzucker, Entzündungswerte und Blutfettwerte. Diese Werte helfen dabei, eine Insulinresistenz und deren Auswirkungen auf den Stoffwechsel zu erkennen und zu bewerten.

Weiter unten erkläre ich dir jeden Wert im Detail.

Willst du deine Insulinresistenz diagnostizieren lassen oder ausschließen?

Dann lade dir hier meinen Diagnoseleitfaden herunter:

Blutzucker, HOMA-IR, HbA1c – lies hier nach, was deine Werte wirklich bedeuten.

Hast du gerade deine Diagnose Insulinresistenz erhalten und möchtest verstehen, was die Werte bedeuten? Dann verschaff dir hier einen ersten Überblick. 

Verschaffe dir ganz in Ruhe einen Überblick und lerne die Blutwerte kennen, die bei Insulinresistenz erhoben werden.

Manche Werte werden dir bekannt vorkommen von deinem letzten Arztbesuch. Andere sind weniger bekannt, aber mindestens genauso aussagekräftig.

Manche Werte werden nicht oder zu selten erhoben, weil manche Ärzte gerne ihren Laborbonus behalten möchten.

Damit du aber zur richtigen Diagnose kommst, habe ich dir eine Adressliste mit Laboren für Selbstzahler zusammengestellt. Damit hast du endlich alle Werte zusammen und ein vollständiges Bild deiner Insulinresistenz.

Die Preise sind auf den Seiten der Labore einsehbar.

Zu Beginn deiner Reise kann es sich überfordernd und verwirrend anfühlen, so viele Werte kennen zu müssen. Du kannst hier einfach zu den einzelnen Werten springen:

#1 Wert bei Insulinresistenz: Proinsulin

Proinsulin ist, wie der Name es schon verrät, die Vorstufe von Insulin. Das nennt man auch Prohormon.Das Proinsulinmolekül ist langkettig, besteht auf vielen Aminosäuren (Eiweißbausteine) und lässt sich in drei Teile gliedern: 

Proinsulin wird in den ß-Zellen der Langerhans-Insel-Zellen in der Bauchspeicheldrüse hergestellt und gespeichert.

Bestimmte Enzyme spalten bei Bedarf die Proinsulinmolekülkette in drei Teile auf. Übrig bleibt das dann funktionsfähige Insulin und der Rest, das C-Peptid.

Im In:Balance-Kurs gibt es dazu ein ausführliches Interview mit Molekularmedizinerin Christina Winzig. Da erklärt sie dir im Detail, warum Proinsulin so ein verlässlicher Wert bei Insulinresistenz ist..

#2 Wert bei Insulinresistenz: Nüchterninsulin

Nach einer Nahrungskarenz von mindestens 12 Stunden werden die Blutwerte als Nüchternwerte bezichent. Typischerweise sind das die Werte morgens nach dem Aufwachen, aber vor dem Frühstück. Das gilt sowohl für den Blutzucker als auch für das Insulin.

Bei Insulinresistenz kann der Nüchternwert entweder ganz normal und unauffällig sein oder erhöht. Deshalb wird in vielen Fällen die Insulinresistenz übersehen. Weil es eben nicht den einen typischen Wert gibt und viele Ärzte den Nüchtenrinsulinwert gar nicht erst erheben. Manche streiten sogar ab, dass es ihn gibt.

Übersicht Nüchterninsulinwerte

  • Normal: bis zu 9,9 mU/l
  • Insulinresistenz: ab 10,0 mU/l

In Social Media streiten sich die extremen Meinungslager darum, was der bessere Nüchternwert. Manche Hardliner behaupten, dass der Wert unter 5,0 mU/l sein sollte. Das ist falsch. Man kann nämlich auch als Nicht-Diabetiker zu wenig Insulin freisetzen. Vielmehr scheint es einen “Sweet Spot” zu geben, dieser liegt vermutlich zwischen 4-8 mU/l.

Eine besondere Rolle spielt der Nüchterninsulinwert beim HOMA-IR-Index.

#3 Wert bei Insulinresistenz: Nüchternblutzucker

Der erste Wert, mit dem man eine Insulinresistenz assoziiert, ist wohl der Blutzucker.

Der Blutzucker gibt an, wie viele Milligramm Glukose (und nur Glukose, kein anderer Zucker) pro Deziliter Blut zum Zeitpunkt der Blutentnahme vorhanden sind. 

Man unterscheidet zwischen Nüchternblutzucker, den Blutzuckerwerten nach einer Glukosegabe und dem Langzeitblutzucker (Hba1c).

  • Der Nüchternblutzucker sollte immer unter 100 mg/dl liegen
  • Dann sollte er hoch ansteigen und dabei den oberen Grenzwert von 140 mg/dl nicht überschreiten
  • In einem Zeitfenster von zwei Stunden nach der Glukosegabe sollte er langsam abfallen

Und jetzt kommt die Krux: Bei vielen Patienten mit Insulinresistenz sieht der Nüchternblutzucker vollkommen normal aus. Das ist der Grund, weshalb so viele mit einer Insulinresistenz durchs Leben gehen und erst sehr spät die korrekte Diagnose erhalten. Die Insulinresistenz zeigt sich erst, wenn man zusammen mit dem Nüchternblutzucker den Nüchterninsulinwert erhebt (HOMA-IR).

Warum Blutzuckerwerte messen bei Insulinresistenz?

Der Blutzucker gibt nur in manchen Fällen Auskunft darüber, ob eine Insulinresistenz vorliegt oder nicht. Sich auf diesen Wert allein zu verlassen, führt also nicht immer zur richtigen Diagnose.

Allerdings zeigt der Blutzuckern, inwiefern du die Grenze zum Prä-Diabetes oder auch schon Diabetes überschritten hast. 

Der Blutzucker ist bei allen Diabetesfragen das führende Diagnosekriterium. Es gibt nämlich auch T2D ohne Insulinresistenz. Deshalb ist der Insulinwert nicht relevant für die Diagnosestellung beim Diabetes.

Merke:

  • Liegt der Nüchternblutzucker dauerhaft über 100 mg/dl, dann würde dein Arzt als Nächstes überprüfen, ob du schon Prä-Diabetikerin bist.
  • Liegt dein Nüchternblutzucker dauerhaft über 126 mg/dl, dann würde er überprüfen müssen, ob du schon einen Diabetes hast.

#4 Wert bei Insulinresistenz: HbA1c

Der HbA1c – auch Langzeitzuckerwert – gehört weniger zum Bereich der Insulinresistenz als schon zu den Werkzeugen, mit denen man einen richtigen Diabetes beobachtet. Hinter der sperrigen Abkürzung HbA1c verbirgt sich nicht anderes als das, was mit den roten Blutkörperchen passiert innerhalb von 8-12 Wochen.

Die bereits oben erwähnte Glukose wandert nicht von allein durch den Körper, sie wird von den roten Blutkörperchen transportiert. Dafür muss das Glukosemolekül an das rote Blutkörperchen andocken. Das hinterlässt Spuren am roten Blutkörperchen. Diese Spuren kann man messen, nämlich in Form des HbA1c. 

Ein hoher HbA1c bedeutet also, dass das rote Blutkörperchen viel Glukose transportiert hat. Das tut es nicht von allein, sondern nur, wenn viel Glukose vorhanden ist. Zum Beispiel, wenn wir viel Glukose essen oder der Körper aufgrund der Insulinresistenz die Glukose im Blut belässt, statt sie in den Zellen abzuladen.

Bei einem Diabetiker ist mehr Glukose im Blut als gewöhnlich. Deshalb entstehen mehr Spuren am roten Blutkörperchen. Damit liegt der HbA1c-Wert höher als bei einem gesunden Menschen. 

  • Bei einem Menschen ohne Diabetes liegt der Wert bei unter 5,7 %
  • Ab einem Wert von 6,5 % ist ein Diagnosekriterium für einen Diabetes erfüllt
  • Dazwischen liegt, wie bei der HOMa-IR-Messung auch, ein Grenzbereich

#5 Wert bei Insulinresistenz: Postprandialer Blutzucker

Unter dem komplexen Begriff “postprandialer Blutzucker” versteckt sich der Blutzuckerwert nach einer Mahlzeit. Überschreitet der Blutzucker als Reaktion auf eine Mahlzeit einen bestimmten Grenzwert, liegt eine Störung im Glukosestoffwechsel vor.

Insulin kann die im Blut vorhandene Glukose nicht mehr ausreichend in die Zellen transportieren bzw. die Leber hört nicht auf, weitere Glukose neu zu produzieren. Dadurch kommt es zu höheren Werten als bei einem Stoffwechselgesunden.

Gemessen wird vor der Mahlzeit, um den Ausgangswert zu erfahren und dann mindestens zwei Stunden danach. Der Blutzucker sollte dabei einen angemessenen Anstieg aufzeigen. Die Obergrenze liegt bei 140 mg/dl.

So sollte dein Blutzucker nach einer Mahlzeit aussehen.

Bei Insulinresistenz (ohne Prä-Diabetes oder Diabetes) sind die Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit entweder vollkommen normal oder sie sinken sehr schnell ab. Letzteres wird umgangssprachlich auch “Blutzuckerachterbahn” genannt und kann leicht behoben werden, indem man die Ursache (Insulinresistenz) umkehrt. Dann sind langfristig normale Blutzuckerwerte möglich.

Du brauchst noch mehr Infos? Hör dir jetzt meine kostenlose Podcast-Folge „Blutzucker Basics“ an:

#6 Wert bei Insulinresistenz: HOMA-IR

Beim HOMA-IR werden sowohl Nüchternblutzucker als auch Nüchterninsulinwert erhoben und in ein Verhältnis gesetzt. Nüchtern bedeutet, dass min. 8 Stunden (in manchen Praxen auch 12 Stunden) lang keine Nahrung zugeführt wurde.

Der HOMA-IR zeigt an, wie viel Insulin der Körper freisetzt, um den Nüchternblutzuckerwert zu erzeugen.

Ein Beispiel:

Frau A:

  • Nüchternblutzucker: 85 mg/dl
  • Nüchterninsulin: 5,0 mlU/l

Werden diese beiden Werte nun durch diese Formel ins Verhältnis gesetzt:

Nüchterninsulin x Nüchternblutzucker / 405

Bei Frau A ergibt sich bei Anwendung der HOMA-Formel folgender Wert

85 x  5,0 / 405 = 1,0

Frau A ist also stoffwechselgesund und nicht insulinresistent.

Anders verhält es sich bei Frau B: 

  • Nüchternblutzucker: 85 mg/dl
  • Nüchterninsulin: 10,0 mlU/l

Bei Frau B ergibt sich bei Anwendung der HOMA-Formel folgender Wert

85 x  10,0 / 405 = 2,1

Frau B hat denselben Blutzuckerwert, den auch die gesunde Frau A hat. Frau B braucht aber die doppelte Menge an Insulin, um diesen Wert zu erzeugen, weil Frau B bereits insulinresistent ist. 

An diesem Beispiel sieht man, dass Insulinresistenz ein Spektrum ist und zudem sehr dynamisch. Du kannst dich dafür entscheiden, deine Insulinresistenz jederzeit umzukehren. 

Hier die Aufschlüsselung der HOMA-IR-Werte

  • Bis 1,9: keine Insulinresistenz
  • 2,0-2,5: wenn keine andere Erklärung, liegt hier bereits eine Insulinresistenz vor
  • Ab 2,6: Insulinresistenz

Diese Aufschlüsselung trifft aber nur zu, wenn die Blutabnahme wirklich bei Nüchternheit erfolgt ist. 

Normale Insulinwerte nüchtern und nach Glukosegabe:

  • Nüchtern: unter 10 mU/ml
  • Ideal: 4-8 mU/ml
  • Nach 60 Min: < 50 mU/ml
  • Nach 120 Min: < 30 mU/ml

#6 Wert bei Insulinresistenz: Entzündungswerte

Eine häufig vernachlässigte Ursache für Insulinresistenz sind Entzündungen. Diese können chronisch/still verlaufen und so über lange Zeiträume gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Hier einige Ursachen für chronische Entzündungen bei Insulinresistenz:

  • Rauchen
  • Chronischer Stress
  • Ernährungsfehler
  • Bauchfett

Die am häufigsten verwendeten Marker für Entzündungen sind IL-6 (Interleukin 6) und TNF-alpha. Es gibt aber noch weitere Werte, die nicht standardmäßig erhoben werden. Diese findest du im In:Balance-Kurs in Kapitel 4 “Messen” und sie wurden von Molekularmedizinerin Christina Winzig sorgfältig zusammengestellt, damit du ein vollständiges Bild hast.

Lerne jetzt In:Balance-Kurs unverbindlich kennen.

#7 Wert bei Insulinresistenz: Blutfettwerte/Triglyceride 

Triglyceride sind freie Fettsäuren und können im Blut nachgemessen werden. Sind die Werte erhöht, steigt damit auch das Risiko für Herz-Gefäß-Erkrankungen. Denn Triglyceride können sich in der Gefäßinnenwand anlagern und so die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Name Wert Risiken
Optimalwerte <100 mg/dL
Normalwerte 75 – 150 mg/dL
Moderate Hypertrigly-ceridämie 150 – 1000 mg/dL

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Schwere Hypotrigly-ceridämie > 1000 mg/dL

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

 

Insgesamt gibt es über 50 Werte, die du bei Insulinresistenz kennen und unter Kontrolle haben musst. Alle Werte bekommst du kompakt und leicht verständlich zusammengefasst im In:Balance-Kurs. In Kapitel 4 habe ich mit tatkräftiger Unterstützung von Molekularmedizinerin Christina Winzig alle Werte zusammengetragen.

Im 30-minütigen Interview erklärt die Christina anschaulich, warum diese Werte so wichtig sind und was sie genau bedeuten. Denn einige Blutwerte funktionieren wie eine Art `Frühwarnsystem` bei Insulinresistenz.

Das ist ganz besonders dann wichtig, wenn du deine Insulinresistenz erfolgreich umgekehrt hast und du nicht rückfällig werden möchtest.

Der In:Balance-Kurs ist nämlich auf langfristige Erfolge ausgelegt. Damit du dein Leben mit einem gesunden Stoffwechsel in vollen Zügen genießen kannst.

#8 Wert bei Insulinresistenz: Postprandiale Insulinwerte

Die postprandialen Insulinwerte sind das Pendant zu den postprandialen Blutzuckerwerten (weiter oben erklärt). An ihnen kannst du ablesen, inwiefern deine Insulinausschüttung nach einer Mahlzeit zu hoch ausfällt (Insulinresistenz) vorliegt oder nicht.

Normale Insulinwerte nach Glukosegabe:

  • Nach 60 Min: < 50 mU/ml
  • Nach 120 Min: < 30 mU/ml

Alles oberhalb dieser Werte ist insulinresistent.

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FAQ zur Insulinresistenz

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Was ist Insulinresistenz?

Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung. Dabei kann der Körper nicht mehr korrekt mit Kohlenhydraten umgehen und produziert zu viel Insulin.

Warum kann ich nicht abnehmen?

Wenn der Insulinspiegel zu hoch ist, lagert der Körper zugeführte Nährstoffe schneller im Fettgewebe ein. Gleichzeit verhindert das Insulin, dass du auf deine Fettreserven zugreifen kannst. Die Lösung: Dein Insulinspiegel muss sich normalisieren.

Wie wird man insulinresistent?

Die wenigsten Menschen kommen mit einer angeborenen Insulinresistenz zu Welt. Die meisten erwerben sie im Laufe des Lebens durch Ernährung und Lebensführung. Deshalb sind das auch die beiden größten Faktoren, die darüber entscheiden, ob du insulinsensitiv wirst oder nicht.

Was passiert, wenn ich insulinresistent bleibe?

Insulinresistenz wird zu oft auf die leichte Schulter genommen. Dabei ist sie die Grundlage für Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen, Alzheimer und vielen weiteren chronischen Erkrankungen. Eine Insulinresistenz nicht zu behandeln, vermindert deine Lebensqualität und kann sogar deine Lebenserwartung verkürzen.

Wie finde ich heraus, ob ich insulinresistent bin?

Grundsätzlich ist von Selbstdiagnosen abzuraten. Frag deinen Arzt nach einem „oralen Glukose-Toleranztest“, auch Zuckerbelastungstest genannt.

Ist Insulinresistenz dasselbe wie Diabetes?

Nein. Insulinresistenz ist die Grundlage für Typ-2-Diabetes und man kann damit jahrzehntelang unter dem Radar der Ärzte fliegen.  Ich weiß, wovon ich rede ;). Es gibt IR ohne T2D, aber es gibt keinen T2D ohne IR.

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