Symptome der Insulinresistenz bei Frauen: Anzeichen frühzeitig erkennen
Insulinresistenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Stoffwechselstörung, die unbehandelt zu ernsthaften Erkrankungen führen oder diese begünstigen kann.
Bei Frauen äußert sich Insulinresistenz oft durch andere Symptome wie Unfruchtbarkeit, PCOS oder Beschwerden in den Wechseljahren, die bei Männern nicht auftreten.
Insulinresistenz-Symptome bei Frauen: Was sind die Konsequenzen?
Insulinresistenz wird in Deutschland nach wie vor zu selten diagnostiziert und teilweise sogar von Ärzten unterschätzt. Dabei ist es alles andere als harmlos, wenn der Körper gegen eines der wichtigsten Hormone resistent wird.
Im Gegenteil: Viele Frauen leiden lange unter Symptomen, die zunächst keinen offensichtlichen Zusammenhang haben. Sobald man jedoch die Ursachen genauer betrachtet, erkennt man schnell, dass vieles miteinander verknüpft ist.
Oft beeinträchtigen schwerwiegende Symptome wie starkes Übergewicht, unerfüllter Kinderwunsch oder belastende Wechseljahresbeschwerden die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.
Wird Insulinresistenz schließlich erkannt, lässt sie sich meist gut behandeln. In vielen Fällen sind nicht einmal Medikamente nötig, um die Symptome zu lindern und langfristig beschwerdefrei zu bleiben. In vielen Fällen ist eine vollständige Herstellung der Stoffwechselgesundheit möglich.
Was ist Insulinresistenz?
Bei Insulinresistenz hast du einen höheren Insulinspiegel im Blut als eine stoffwechselgesunde Frau. Das nennt man Hyperinsulinämie.
Diese Hyperinsulinämie entsteht, weil deine Zellen aus ganz verschiedenen Gründen insulinresistent geworden sind. Das treibt deinen Insulinspiegel nach oben.
Viele Frauen erleben Blutzuckerschwankungen, allerdings bleiben diese häufig unerkannt. Denn während der Nüchternblutzucker sich noch lange Zeit unauffällig verhält, wirken bereits die viel zu hohen Insulinlevel.
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Was passiert bei zu hohen Insulinspiegeln?
Wenn du insulinresistent bist, kann sich das auf vielfache Art und Weise auf deine Gesundheit auswirken. Denn jedes Gewebe im Körper und jedes Organ besitzt Andockstellen (Rezeptoren) für Insulin und kann demnach auch resistent werden.
Die Blutgefäße reagieren ebenfalls auf Insulin. Sind die Insulinspiegel chronisch zu hoch (Insulinresistenz), greift das die Gefäße an und kann zu Herzgefäßerkrankungen führen.
Außerdem kann es zu einer Glukoseintoleranz kommen, die dann zu einem Prä-Diabetes und Diabetes führt.
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Bei vielen jungen Frauen führt eine Insulinresistenz auch zum PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar-Syndrom), das durch erhöhte Androgen-Werte, Ausbleiben des Eisprungs und Unfruchtbarkeit gekennzeichnet ist.
Weitere chronische Erkrankungen, die mit Insulinresistenz in Verbindung gebracht werden, sind Alzheimer-Demenz, Adipositas und Depression.
Warum Frauen ein erhöhtes Risiko für Insulinresistenz haben können
Bisher wird vernachlässigt, dass Frauen ein erhöhtes Risiko für Insulinresistenz haben können. Spätestens in den Wechseljahren ist das der Fall.
Der Grund dafür ist der Abfall des weiblichen Sexualhormons Östrogen, der dafür sorgt, dass sich unser Fettgewebe verändert. Es bildet sich verstärkt viszerales Bauchfett. Sind diese Fettzellen gefüllt, können sie Fettsäuren ans Blut abgeben. Diese lagern sich dann im Muskel ab und verstärken damit die Insulinresistenz des Muskels, was wiederum die gesamte Insulinresistenz verstärkt.
Aber auch Verheiratetsein kann das Risiko erhöhen, als Frau insulinresistent zu sein (Fahed et al., 2020.).
Symptome von Insulinresistenz bei Frauen
Insulinresistenz ruft eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome hervor. Diese beschränken sich nicht nur auf die körperliche Ebene, sondern können auch zu psychischen Problemen und störenden Verhaltensweisen führen.
Körperliche Symptome | Emotionale, mentale Symptome | Verhaltenssymptome |
---|---|---|
Gewichtszunahme und Schwierigkeiten beim Abnehmen | Gereiztheit | Heißhunger und gesteigerter Appetit |
Unfruchtbarkeit, unerfüllter Kinderwunsch, Fehlgeburten | Impulsivität | Zuckersucht, Lust nach Süßem |
Schwierigkeiten bei IVF-Behandlungen | Depression | Überessen/fehlendes Sättigungsgefühl |
Gestationsdiabetes | Ängstlichkeit | Brain Fog, Konzentrationsschwäche |
Instabiler Blutzuckerspiegel | Überessen | |
Erhöhter Blutzucker (Prä-Diabetes) | Ungeduld (Entzündungen) | |
Starker Durst | Erschöpfung, Schwächegefühl, Antriebslosigkeit | |
Schlafstörungen | Soziale Isolation | |
Hautprobleme, Hautveränderungen,verstärkte Faltenbildung und Akne | Aggressives oder autoaggressives Verhalten | |
Hautjucken | ||
Zyklusstörungen und Hormonungleichgewicht, PMS | ||
PCOS | ||
HHitzewallungen | ||
Erschöpfung und Energiemangel | ||
Fußschmerzen | ||
Tinnitus, Ohrensausen | ||
Schwitzen |
Diese Auflistung stellt nur eine kleine Auswahl der typischen Symptome dar.
Nicht jede Frau hat alle Symptome. Manche können auch auf andere Hormon- oder Stoffwechselprobleme zutreffen.
Alle Symptome können einen erheblichen emotionalen Tribut fordern. Frauen können sich gestresst, verunsichert oder unwohl mit ihrem Körper fühlen, was ihr Selbstwertgefühl beeinflusst.
Wenn du noch keine Diagnose hast, aber eine Insulinresistenz vermutest, dann lies im nächsten Abschnitt, wie man eine Insulinresistenz diagnostiziert.
Diagnose von Insulinresistenz bei Frauen
Um eine Insulinresistenz korrekt diagnostizieren zu können, gibt eine kleine Auswahl an Methoden.
Diese Methoden zählen zu den häufigsten:
- Proinsulin
- oGtt mit und ohne Insulinbestimmung
- Homa Index/HOMA-IR
- QUICKI Index
- Insulinsensitivität nach Matsuda
Andere Methoden sind eher seltener, manche stehen nur der Forschung zur Verfügung.
Mehr Infos zur Diagnose, Diagnosewerten und welche Methoden ungeeignet sind, findest du hier.
Behandlungsmöglichkeiten für Insulinresistenz bei Frauen
Die beste, nachhaltigste und effektivste Behandlung einer Insulinresistenz ist die Ursachenbehandlung.
Dazu zählen das Entfernen von Ernährungsstressen, chronischem Stress, Schlafproblemen und Gründen, aufgrund derer Betroffene nicht in der Lage ist, gut für sich selbst zu sorgen. Das schließt mit ein, sich selbst ausreichend Bewegung im Alltag zu verschaffen.
Häufig liegen diesem Verhalten ein gebrochenes Verhältnis zum eigenen Körper und Ernährung zugrunde. Deshalb hilft ein umfassendes System, mit dem betroffene Frauen folgende wichtige Elemente erlernen können:
- Ernährungsumstellung mit individueller Anpassung
- Veränderung des Essverhaltens
- Ausreichende Selbstfürsorge zur Rückfallprävention
- Verhaltensänderung im individuellen Kontext
Eine wichtige Grundlage für eine dauerhafte Veränderung stellt die Arbeit mit der eigenen Ernährungsbiografie dar. Damit werden Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster aus der Adlerperspektive sichtbar und das Veränderungspotenzial, das darin steckt, erschlossen.
Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
Neben der Ursachenbehebung wird in einigen Fällen auch zu Medikamenten geraten, vor allem dann, wenn der Nüchternblutzucker den Grenzwert von 100 mg/dl dauerhaft übersteigt (gestörte Nüchternglukose).
Das am häufigsten verbreitete Medikament ist Metformin. Metformin ist ein Insulinsensitizer, der vor allem zwei Funktionen erfüllt: die körpereigene Glukose-Produktion in der Leber unterdrücken und den AMPK-Signalweg aktivieren. Letzteres kannst du aber auch mit Sport tun.
Im Falle einer Medikation mit Metformin solltest du dich immer ausführlich beraten lassen, denn wie jedes Medikament ist auch Metformin nicht nebenwirkungsfrei (besonders wichtig für Schwangere).
Zudem besteht die Möglichkeit, dass du dich auf das Medikament zu sehr verlässt – denn auch Metformin kann nur seine volle Wirkung entfalten, wenn alles andere stimmt.
Prävention von chronischen Erkrankungen als Folge von Insulinresistenz bei Frauen
Insulinresistenz selbst gilt nicht als eigenständige Erkrankung. Unbehandelt kann sie zu sehr starken Symptomen und eingeschränkter Lebensqualität führen und in schweren, chronische Erkrankungen enden.
Dies sind die Krankheiten, die am häufigsten mit Insulinresistenz bei Frauen in Verbindung gebracht werden:
- Typ-2-Diabetes
- Herz-Gefäßerkrankungen
- Brustkrebs
- Endometriumskrebs
- Metabolisches Syndrom
- Alzheimer-Demenz
- Depression
- PCOS
- Adipositas
Aber soweit muss es nicht kommen! Mein eigenes Beispiel und das vieler anderer Frauen zeigt, dass Insulinresistenz umkehrbar ist und nicht zu einer chronischen Erkrankung führen muss.
Fazit Insulinresistenz bei Frauen
- Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung, die zu schweren Krankheiten führen kann.
- Frauen können spezifische Symptome entwickeln, die sich von denen der Männer unterscheiden.
- Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Insulinresistenz, insbesondere nach den Wechseljahren.
- Insulinresistenz kann sowohl körperliche als auch psychische Symptome verursachen.
- Die Behandlung beinhaltet die Ursachenbehandlung durch Ernährungsumstellung, Stressbewältigung und Selbstfürsorge.
- Medikamente wie Metformin können auch zur Behandlung eingesetzt werden.
- Unbehandelte Insulinresistenz kann zu chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs führen.
- Insulinresistenz ist umkehrbar und kann durch präventive Maßnahmen vermieden werden.
- Suche bei Verdacht auf Insulinresistenz bitte umgehend einen Fachmann/eine Fachfrau auf. Ein Endokrinologe kann hier eine erste Anlaufstelle sein.
Ärzte, die den oGTT anbieten, findest du hier.
Es ist wichtig zu beachten, dass die individuellen Erfahrungen bei Frauen mit Insulinresistenz variieren können. Eine ganzheitliche Behandlung und Unterstützung, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen jeder Frau eingeht, ist von großer Bedeutung.
Deshalb wenden wir im In:Balance-Kurs Methoden an, um genau diesem Anspruch gerecht zu werden. Dann ist auch dauerhafte Veränderung ohne Rückfälle möglich.
Hey, ich bin Carla
Als ehemalige Führungskraft helfe ich Frauen, die aufgrund ihrer Insulinresistenz unter Übergewicht, Unfruchtbarkeit, Wechseljahresprobleme, Heißhunger und Blutzuckerschwankungen leiden, ihre Stoffwechselgesundheit in die Hand zu nehmen und sich endlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.
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Alle Rechte vorbehalten. Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen stellen keine medizinische Anwendung dar. Sie dürfen auch nicht als solche verstanden werden. Bei jeglichen Änderungswünschen bezüglich einer ärztlich vorgeschrieben Behandlung (bspw. Absetzen von Insulinsensitizern), muss der behandelnde Arzt konsultiert werden. In den hier veröffentlichten Beiträgen veröffentlicht Carla Langner ihre persönliche Meinung und eigene Erfahrung mit Insulinresistenz. Dies dient der Wissensvermittlung und ersetzt keinen Arztbesuch. Langfristig kann eine Gewicht nur durch eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung reduziert werden.